Deponienachsorge

Die Zentralmülldeponie Rastorf GmbH war vom 1. Februar 1977 bis zum 31.05 2005 Betreiber der Zentralmülldeponie Rastorf GmbH als Beauftragter des Kreises Plön. Auf der ZMD Rastorf wurden auf einer Fläche von ca. 10,5 ha die Abfälle aus dem Kreis Plön abgelagert. Insgesamt wurden ca. 2,0 Mio. Tonnen Abfall deponiert.

 

Der Abfall wurde mit Müllverdichtern, sog. Kompaktoren zerkleinert und verdichtet. Bereits nach kurzer Zeit haben in dem abgelagerten Abfall bei der Umsetzung der Biomasse unterschiedliche biochemische Prozesse begonnen. Dabei sind 2 Abfallprodukte entstanden, die vom Deponiebetreiber auch noch bis zu 30 Jahre nach Schließung der Deponie behandelt werden müssen: Deponiegas und Deponiesickerwasser.

Das Deponiegas entsteht bei der Umsetzung der Biomasse in den abgelagerten Abfällen. Seine Hauptbestandteile sind Methan, Kohlendioxid, Stickstoff und Sauerstoff.

Deponiesickerwasser entsteht bei der Durchsickerung der Niederschläge durch den Deponiekörper. Dabei werden durch biologische und chemische Prozesse verschiedene Schadstoffe gelöst, die zu einer Verunreinigung des Sickerwassers führen.

 

Rekultivierung
Seit dem 1. Juni 2005 ist aufgrund einer bundesweiten Verordnung die Deponierung von biologisch reaktiven Abfällen in Deutschland untersagt, so dass auch die Verfüllung der Deponie Rastorf endete. Bis Ende des Jahres 2007 wurden noch mineralische Abfälle angenommen und deponiert. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurde es notwendig, die Deponie mit einer vorläufigen Oberflächenabdichtung abzudecken mit dem Ziel, den Austritt von Deponiegas aus dem Deponiekörper und das Eindringen von Niederschlagswasser in den Deponiekörper zu minimieren. Es wurde daher im Jahr 2008 eine teildurchlässige Abdeckung aus verschiedenen Bodenschichten aufgebracht. Erst nach Beendigung der Setzungen des Deponiekörpers, hervorgerufen durch die biochemischen Umsetzungsprozesse der Biomasse, kann die endgültige Oberflächenabdichtung installiert werden.

 

Der erste Bauabschnitt wurde bereits im Jahr 2005 mit einer endgültigen Oberflächenabdichtung versehen. Diese besteht aus einer Kunststoffdichtungsbahn und einem zusätzlichen Dichtungselement, einer sog. Kapillarsperre.

 

Nachsorge
Seit Aufbringen der temporären Oberflächenabdichtung befindet sich die Deponie in der sog. Nachsorge. Der Betreiber ist gesetzlich verpflichtet, sich weiterhin um die Deponie auch nach Schließung zu kümmern. Neben der Reinigung des anfallenden Deponiesickerwassers und der Entgasung der Deponie werden verschieden Aufgaben der Überwachung, Wartung technischer Anlagen, Mähen der Begrünung usw. durchgeführt. So wird das Grundwasser um die Deponie überwacht, die jährlichen Setzungen gemessen und die Oberfläche auf evtl. Austritt von Deponiegas überwacht. 

 

Schutz des Grundwassers
Um das Grundwasser vor Verunreinigungen zu schützen, hat jede moderne Deponie eine Basisabdichtung. Sie dichtet die Basis der Deponie ab und verhindert den Austritt des Sickerwassers. Einer der Gründe für die Standortwahl Anfang der siebziger Jahre war deshalb die vorhandene, bis zu 20 Meter dicke, natürliche Schicht aus wasserundurchlässigem Ton bzw. Mergel. Zusätzlich zu dieser natürlichen geologischen Barriere wurden noch weitere Sicherungsmaßnahmen eingesetzt:

  • Einbau einer homogenisierten (maschinell aufbereiteten) Schicht aus Tonmergel auf der geologischen Barriere, die einen definierten und kontrollierten Verdichtungsgrad hat und wasserundurchlässig ist,
  • Verlegen einer Kunststoffdichtungsbahn als zusätzlichen Schutz zur mineralischen Basisabdichtung,
  • Einbau einer Drainage oberhalb der Abdichtung für das Erfassen des anfallenden Sickerwassers.

Das entstehende Sickerwasser wird am Standort in einer dafür geeigneten Kläranlage gereinigt und dann direkt in einen kleinen Bach eingeleitet.

 

Schutz der Atmosphäre
Um schädliche Beeinträchtigungen für das Umfeld der Deponie und die Atmosphäre durch das Gas zu vermeiden, wird es über ein System von Gasdrainagen abgesaugt.

Seit 1984 wird das Deponiegas energetisch in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) genutzt, um daraus Strom und Wärme zu erzeugen. Durch den Rückgang der Gasproduktion wird im BHKW mittlerweile nur noch ein Motor angetrieben. Durch den Betrieb des BHKW ist die Selbstversorgung des Standortes mit Strom gegeben, der Überschuss wird in das Netz des Stromversorgers eingespeist. Mit der entstehenden Abwärme der Motoren werden die Betriebsgebäude sowie angrenzende Wohnhäuser geheizt.

Abfallwirtschaftszentrum Rastorf GmbH & Co. KG . Hoheneichen 20 . 24211 Rastorf . Telefon: 04307 8367-0 . E-Mail: info@awz-rastorf.de